Orchestergeschichte

Das 1968 gegründete Akademische Sinfonieorchester München (ASO) kann auf eine inzwischen über 50-jährige Tradition zurückblicken. Dabei möchte sich dieses aus Jung und Alt gemischte, im musikalischen Herzen zur klassischen Ausgewogenheit tendierende Ensemble nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen. Es lässt sich von seiner Chefin Carolin Nordmeyer, die das Orchester Ende 2012 übernommen hat, zu weiteren aufregenden Höhenflügen animieren, zuletzt mit der erfolgreichen Teilnahme am Bayerischen Orchesterwettbewerb. Carolin Nordmeyer ist im Hauptberuf Dozentin am Leopold-Mozart-Zentrum der Universität Augsburg. Davor war sie mehrere Jahre als Kapellmeisterin an den Städtischen Bühnen Augsburg tätig. Die bereits zweite Frau am Dirigentenpult des ASO genießt unter den Mitgliedern breite, vorbehaltlose Anerkennung für ihre Arbeit. Mit liebevollem Händchen hilft sie uns Amateurmusikern über kleinere Defizite hinweg. Sie trifft den richtigen Ton, in den regelmäßigen Proben ebenso wie bei unseren Probenwochenenden in Baumburg. So familiär es da aber im Umfeld der Proben zugeht, so professionell besteht sie auf vollem Einsatz aller Beteiligten beim Musizieren. Ein besonderes Anliegen ist ihr der verstärkte musikalische Zusammenhalt im Orchester, insbesondere  das Wachsen und Zusammenwachsen der einzelnen Instrumentengruppen. Ihre thematischen Programme stoßen beim Publikum auf große Resonanz.

Die letzten Jahre

In den Jahren 2010 bis Ende 2012 eroberte sich Nazanin Aghakhani kompetent und temperamentvoll die Herzen der Musiker und des Publikums. In der Wiener Tradition groß geworden, kulturell bereichert durch ihren persischen Horizont, lotete sie das Potenzial des Orchesters geschickt aus und brachte es weiter voran bis hin zur zeitgenössischen Neuen Musik. Wir haben sie nur ungern ziehen lassen.

Von 2008 bis 2010 hatte der Argentinier Emiliano Greizerstein, Mitglied der Bayerischen Staatsoper, das Orchester übernommen. Er hielt mit fein differenzierter Probenarbeit und mehreren erfolgreichen Konzerten ein anspruchsvolles Niveau.

40 Jahre Musik im Herzen

Die bedeutenden, über die Jahre stetig gewachsenen Erfolge des Orchesters sind seinem Gründer und langjährigen Leiter Heinz Große Boymann zu verdanken. Unser Ehrendirigent führte das ASO in der Vergangenheit an die Spitze der deutschen Amateurorchester. Er legte seinen programmatischen Schwerpunkt auf die Bereiche Klassik, Romantik und klassische Moderne, die Fülle der aufgeführten großsinfonischen Werke und Solokonzerte wäre auch eines Profiorchesters würdig. Von den Wiener Klassikern bis hin zu Brahms, Bruckner, Mahler, Schostakowitsch, Strawinsky und Bartok und immer wieder Richard Strauss hat sich das ASO mit der musikalischen „Weltliteratur“ erfolgreich auseinandergesetzt. Seit den kammerorchestralen Anfängen 1968 wurde man 1986, 1992 und 2000 Bundessieger in der „Königsklasse Sinfonieorchester“ beim Laienorchester-Wettbewerb des Deutschen Musikrates. Dieser dreimalige Erfolg gegen die Konkurrenz aus hervorragenden Liebhaberorchestern der gesamten Bundesrepublik löste den hohen musikalischen Anspruch des Orchesters dreimal triumphal ein.

Mehr als Symphoniekonzerte

Zu den sinfonischen Abenden im Herkulessaal trat die regelmäßige, fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Philharmonischen Chor Fürstenfeld. Die Pflege des Bereichs Oratorienmusik und Konzertmessen in den traditionsreichen Abteikirchen von Benediktbeuern und Fürstenfeldbruck waren freudig-festliche Höhepunkte für alle Zuhörer, Sänger und Instrumentalisten, ebenso die mehrmaligen Aufführungen von Orffs „Carmina Burana“. Regelmäßige Opern-Inszenierungen mit Spitzensängern in den Stadthallen von Germering und Fürstenfeldbruck erhöhten wesentlich den Spaßfaktor beim Mitmusizieren und fanden ihre Fan-Gemeinde. 2015 und 2016 (Wiederaufnahme) wurden Bizets „Perlenfischer“ in Fürstenfeldbruck mit sehr viel Kritikerlob und Publikumszuspruch auf die Bühne gebracht. Für diesen Sommer haben wir uns Verdis „Nabucco“ vorgenommen.

München und die Welt

Internationale Kontakte führten zu Reisen in musikalische Weltstädte wie Venedig, Budapest, Rom und Wien. Trotz vieler akademischer Grade unter den Mitgliedern hat das Orchester nichts „Akademisches“. Wir sind ein ganz „normales“ Orchester mit circa 100 älteren und jüngeren Mitgliedern, die allesamt das Hobby „Musikinstrument“ verbindet, was auch zu vielen privaten Kontakten führt. Wobei natürlich einige Lehrer und Musiklehrer im Orchester einen professionelleren Anspruch an sich stellen. Die Integration neuer Mitspieler ist unserem Laienorchester ebenso ein Anliegen wie der Anspruch, bei jeder Probe und jedem Konzertauftritt das Beste aus sich herauszuholen.